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Institut für angewandte Veranstaltungstechnik
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Leidensweg eines Drahtseilhalters

 

Der lange Leidensweg des jungen DSH
Der Drahtseilhalter (DSH) und der lange Weg durch alle Instanzen, wird im folgenden einmal aus der Sicht eines Außenstehenden notiert. Nur um einmal aufzuzeigen wie schnell Unsicherheiten verbreitet werden können. Es mag hier und da noch andere Begründungen auftauchen, jedoch das folgende ist das womit ich konfrontiert war. Da wurde ein Produkt entwickelt, das eine echte elegante Alternative für das Seilschloss für bestimmte Lastgrößen darstellt und neben begeisterten Anhängern auch Skeptiker auf den Plan ruft. Eine gesunde Skeptik gegenüber noch nicht so gut bekannten Produkten ist gut. Jedoch wenn dann die Argumentationskette gegen solch ein Produkt nicht mehr nachvollziehbar wird, merkt man, das immer öfters unseren Politikern nachgeahmt wird und das ist nicht positiv zu sehen. Der sechskuglige Drahtseilhalter war von beginn an vom
TÜV gemäß BGV C1 geprüft worden. Das hierbei gemäß Gebrauchsanleitung vorgegangen werden muss, ist nicht anders wie bei Produkten wie Kettenzügen auch, bei denen ein z.B. Schrägziehen auch vermieden werden muss. (So wie es mit jeder üblichen
                               Ringöse auch der Fall ist) Nun wurden Stimmen laut, das man am
                                silbernen Drahtseilhalter nicht die zulässige Last ablesen kann sowie
                              eine Verwechslung mit dem dreikugligen Kollegen auftreten kann.

                              Das hat man sogleich eingesehen und einen schwarzen DSH mit
                           abriebfesten Werten und dem BGV C1 Hinweis herausgebracht.

                        Somit könnten dann alle ganz zufrieden sein, bis auf ein von Römern
                 umzingeltes keines Messedörfchen in Hessen, die dank Ihrem Zaubertrank
          "
Hausordnung" einfach diesen DSH aus Ihrem Bereich bannte. Dazu hat das "Hessischeche" auch gut sein Recht, jedoch was man im Hintergrund an E-Mail Begründungen lesen musste, erinnerte einen mehr an die Episode, wo dem Druiden ein Hinkelstein auf den Kopf gefallen war. Dort wurde begründet das der DSH keine BG Prüfung aufweist und eine TÜV-Prüfung… was zählt das schon. Eine BG-Prüfung muss her und sonst nichts anderes. Wenn man dann in die Geheiligten Hallen tritt und alles abhängen würde was keine BG-Prüfung hat, dann bleibt nicht mehr viel übrig. Dann berief man sich darauf, dass es sich um eine kraftschlüssige Verbindung handelt und das ist ja in der BGI 810-3 vom März 2007 gefordert und außerdem kann das Produkt nicht von innen nicht geprüft werden. Nun war der Hersteller redlich bemüht und erteilte nun der BG ein Prüfungsauftrag nach BGV C1. Hört Hört, damit ist der DSH einer der wenigen Tragmittel die von zwei unabhängigen Instituten geprüft wurden. Da die BG natürlich in Abgrenzung zum TÜV etwas finden musste, nach all der Vorgeschichte war klar. So stellte man fest, wenn das Gewinde fest in ein Gegenstand eingeschraubt ist und dann bei einem extremen Schrägzug, also Zug von der Seite auftritt und dann noch die Nennlast um Faktor 5 überschritten wird, kann das Gewinde abreißen. Von allen TÜV-geprüften Couplern die ebenfalls alle im Einsatz sind und "nur" TÜV geprüft sind, wird man für Schrägzug keine verbindlichen Angaben erhalten. Aber vor Odin sind alle gleich und Tor schütze uns das uns der Himmel nicht auf den Kopf fällt, denn das ist das einzige wovor wir Angst haben, wir Barbaren. So wurde dann vom Hersteller eine Zwischenversion angeboten, bei der eine Ringmutter fest mit dem Gewinde verklebt wurde um somit konstruktiv einen Schrägzug zu vermeiden. Natürlich musste dann auch ein BG-Aufkleber her, der diese Maßnahme auch Dokumentiert. Und heute? Heute ist der DSH wieder ohne Ringmutter erhältlich aber eben bitteschön mit BG Zertifikat. Dafür wird der Gewindeteil aus Edelstahl produziert, wodurch trotz 45° Schrägzug noch die 3 Fache Sicherheit gewährleistet ist. Die ganze Argumentationen der Zwischenzeit dass man damit immer noch nicht innen Kontrollieren kann und es nach wie vor es sich um eine Kraftschlüssige Verbindung handelt spielt keine Rolle mehr. Ergo ist eine Auslegung der Richtlinien immer aus Sicht der derzeitigen politischen Betrachtung zu interpretieren. Danke für diese Lehrstunde und schade das die BG ihre Prüf- und Zertifizierung aus politischen Gründen einstellen musste. Es trifft immer die Falschen und die Zeche zahlt der kleine Mann.

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