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Blendenschieber bei Profilscheinwerfern
Grundsätzlich ist zu beachten, dass die Abbildungsebene selbst keinen Einfluss auf
die Qualität der Projektion hat, denn dazu dienen die Optiken vor und nach der Abbildungsebene
bzw. noch viel mehr das gute Zusammenspiel derselben. Dennoch kann die Abbildungsebene
mit Ihren Blendenschiebern sehr unterschiedlich gestaltet sein und damit unterschiedliche
Vor- und Nachteile aufweisen wie wir im folgenden erörtern werden.
Einsatz von Blendenschieber
Beleuchter beim Abschieben der Szenenfläche
Einer der Hauptgründe für den Einsatz von Profilscheinwerfern ist, das man mit Blendenschiebern
scharfe gerade Abschattung ausführen kann. Das Abschieben mit den Blendenschiebern
wird oft eingesetzt, um zu verhindern, dass die Vorderseite der Bühnenkante mit beleuchtet
wird. Auch das Begrenzen auf die Endkanten der Bühnendekoration ist ein häufiger
Einsatz von Profilscheinwerfern mit ihren Blendenschiebern, auch damit der Raum hinter
der Dekoration nicht mitbeleuchtet wird und damit zu sehen ist bzw. damit das Szenenbild
nicht „aufreißt“. Aber auch bei Gegenlicht wenn der Schauspieler noch getroffen werden
soll, aber auf jeden Fall verhindert werden muss das das Licht nicht in die ersten
Zuschauerreihen fällt und dort blendet. Aber es werden auch oft gestalterische Elemente
mit den Blendenschiebern geschaffen. So wird mit zwei gegenüberliegenden Blendenschiebern
ein lang gezogenes Rechteck abgeschoben, um damit einen Weg des Schauspielers zu
„zeichnen“. Ein gern Zitiertes Beispiel ist auch das Abschieben zu einem Quadrat.
Werden dann viele Profiler zu einem Schachbrettmuster abgeschoben, dann kann diese
Fläche mit entsprechender Dimmung unterschiedlichste Geometrien aufweisen. Aber auch
oder gerade in den Gassen bzw. aus den Gallerien heraus werden Profilscheinwerfer
eingesetzt. Dabei dienen auch hier oft die Blendenschieber als Hilfsmittel, damit
nicht unbeabsichtigt Sofitten oder Schals beleuchtet werden. Gerade mit dem harten
Licht des Profilscheinwerfer sind die seitlichen Positionen ideal für konturenreiches
Ausleuchten. In den Beleuchtungsbrücken der Ränge und Beleuchtungsbrücken im Zuschauerraum
sind Profilscheinwerfer eine typische Standardbestückung, denn ein Profilscheinwerfer
mit engen Abstrahlwinkel kann auch bei größeren Entfernungen noch genügend Licht
auf die Bühne bringen. Jedoch wird dabei die Bühne in Teilbereiche aufgesplittet,
und das nicht nur in der Bühnenbreite, sondern auch in der Bühnentiefe. Je nachdem
wie tief ein Scheinwerfer in die Bühne hineinleuchten soll oder eben nicht mehr den
hinteren Teil der Bühne bestrahlen soll, sind dementsprechend die Positionen nahe
der Vorbühne oder nahe an der rückseitigen Lichtregie auszuwählen. Dabei wird oft
der Profilscheinwerfer weich gezogen oder mit dem obligatorischen Hamburger Frost
Diffusionsfilter ausgestattet, damit der Übergang von einem Scheinwerfer zum nächsten
nicht durch die mögliche harte Lichtkante des Profilscheinwerfers auffällt.
Lichtwurf eines Profil-scheinwerfers
mit zwei mit Blendenschiebern abgeschobenen Seiten
Typischer Einsatz von Profilscheinwerfern, bei dem verhindert werden muss, das Licht
außerhalb des Bühnenbildes fällt, damit der Raum drum herum weiter unsichtbar bleibt.
Somit wird deutlich, das der Blendenschieber zusammen mit der Zoomverstellung der
Linsen die am häufigsten betätigten Bedienelemente des Profilscheinwerfers sind.
Dementsprechend haben sind auch sehr unterschiedliche Qualitäten von Blendenschiebersystemen
entwickelt. Beginnen wir mit dem Material aus dem ein Blendenschieber besteht. Einfache
Blendenschieber sich aus Blech gestampft. Andere wiederum werden aus Stahl gefertigt.
Einfache Blendenschieber aus Blech gestanzt. Einseitige Einsparung zum Einführen
in den Scheinwerfer. Kunststoffgriffe zum Betätigen auch in Leuchtenden bzw. heißen
Zustand.
Blenden-schieber mit dunkler Oberflächen-vergütung für langlebigen ruckelfreien Einsatz.
Aufbau
Bei hochwertigen Blendenschiebern erfolgt zusätzlich eine Oberflächenbehandlung.
Und gerade auf diese Oberflächenbehandlung kommt es an. Denn die thermische Belastung
der Bleche ist enorm. Dazu kommt ein Einsatz über meist 5 Jahre hinweg, bei denen
die Schieber an der Führung sowie untereinander reiben. Die Folge ist, dass durch
die temperaturbedingten Verwerfungen und den Schleifriefen die sich bilden, diese
Schieber immer schlechter zu bewegen sind. Das äußert sich so, das man zum Bewegen
den Schieber erst einmal losbrechen muss, und wenn man Ihn bewegt, erfolgt das meist
ruckelnd, so das die gewünschte Position nur nach mehrmaligen hin und her und – mist
schon wieder zuviel durchgeruckelt – herstellen lässt. Das erschwert nicht nur das
professionelle Arbeiten ungemein und kostet Zeit, sondern das Ruckeln ist auch oft
Ursache dafür, das das Leuchtmittel durch den mechanischen Stress seine durchschnittliche
Lebensdauer nicht erreicht. Aus diesem Grund sollte z.B. beim Einrichten der Scheinwerfer
nicht auf 100% sondern nur auf 80% laufen, da dadurch der Wolframdraht des Leuchtmittels
eine höhere mechanische Stabilität aufweist. Gute Blendenschieber haben eine spezielle
Beschichtung die eine leichtgängige Führung auch bei Hitze und langen Gebrauch ermöglicht.
Aber auch ein hochwertiger Blendenschieber hält nicht ewig und sollte bei schlechten
Schiebeeigenschaften der Blendenschiebersatz auch mal ersetzt werden. Meist ist dann
die Beschichtung an den meist genutzten stellen schon weggekratzt. Nebenbei bemerkt
gibt es Blendenschieber deren Beschichtung dunkel gehalten wird. Diese Abdunklung
macht man auch deshalb, weil damit das Licht beim eingefahrenen Blendenschieber nicht
in den Scheinwerferkopf zurückgeworfen wird. Denn dieses reflektierte Licht könnte
dann unter Umständen wieder als Störlicht, aber diesmal am Blendenschieber vorbei
aus dem Scheinwerfer austreten, und damit ein ungewolltes Licht abstrahlen. Jedoch
läuft auch der einfache Blendenschieber, der in der Regel aus glänzenden Blech besteht,
unter der großen Hitze meist recht schnell farbig an und verfärbt sich von selbst
dunkel, so das hier dann auch eine Reflektionsminderung auftritt.
Rötliche Reflektorab-bildung beim halb eingefahrenen stark reflektierenden Blendenschieber.
Aufbau
Natürlich ist auch die Andruckmechanik die die Blendenschieber in Position halten
von Bedeutung. Denn der Blendenschieber ist in seiner horizontalen und vertikalen
Ebene stufenlos verstellbar, was meist durch einfaches Einklemmen mittel Federkraft
bewerkstelligt wird. Diese Federkraft kann durch einfach gebogene Bleche erfolgen,
oder hochwertig über eine Mechanik die mittel Sprungfedern die Blendenschieberführungsbleche
mit gleich bleibender Federkraft beaufschlagen. Gemäß BGV C1 dürfen diese Blendenschieber
nicht einfach aus dem Gerät fallen. Deshalb sind die Blendenschieber meist asymmetrisch
gefertigt. Manchmal haben Sie auch eine Nut, über die dann der Schieber in das Gehäuse
eingeführt werden muss, so das ein Herausfallen im Betrieb nicht erfolgen kann. Wohlgemeint
im Betrieb, während einer Vorstellung. Beim Einrichten, was wir jetzt mal nicht als
Betrieb bezeichnen, sondern beim Handhaben, ist es durchaus möglich, das man plötzlich
den Blendenschieber in der Hand hält. Jedoch geht man davon aus, das wenn man den
Schieber betätigt, Ihn in der Hand hält und dann nicht gleich loslässt, wenn er die
Führung des Scheinwerfers verlässt, und somit nicht herunterfällt.
Der bereits im Vierersatz zu sehende Blenden-schieber wird mit Hilfe der Nutenaus-sparung
seitlich in den Scheinwerfer eingeführt. Versucht man nun den Blendenschieber senkrecht
heraus-zuziehen, dann verhindern es die seitlichen Begrenzungen.
Selbständig bewegende Blendenschieber sind durchaus schon aufgetreten. In einem bedeutenden
Londoner Musical ist im Betrieb der Blendenschieber der Schwerkraft folgend nach
unten bewegt gerutscht. Dieser Effekt wurde wahrscheinlich auch unterstützt durch
die Vibrationen der vorbeifahrenden U-Bahn. Der Effekt auf der Bühne war auf jeden
Fall, das das licht von unten nach oben immer weiter abgeschoben wurde…. im laufenden
Stück wohlgemerkt wurde so das Bühnenbild immer dunkler. Aber auch für solche Fälle
gibt es Lösungen. Ein Hersteller hat dazu eine Mechanik entwickelt bei der man, nachdem
man die Blendenschieber eingestellt hat, diese in der aktuellen Position fixieren
kann. Dazu werden über einen Hebel die Führungsbleche der Blendenschieber zusammengepresst,
so da eine Bewegung der Blendenschieber nur noch mit absolut roher Gewallt möglich
ist.
Bei diesem Modell ist der blaue Hebel zuständig für die Verriegelung der Blendenschieber-position.
Nebenbei kann man auch erkennen das auf der Seite zwei Blendenschieber gleichzeitig
in einer Blendenschieber-führungsschine laufen und so noch größere Abschiebe-möglichkeiten
erlaubt.
Sind die Profilscheinwerfer im Theater an festen Positionen angebracht, so ist beim
fahrenden Volk, der Blendenschieber meist ein sehr störendes Element, da damit der
Scheinwerfer sich sehr schlecht raumsparend verstauen lassen kann oder die Gefahr
groß ist das das herausschauende Ende des Blendenschiebers abgeknickt wird. Dazu
gibt es zwei Lösungsansätze. Einmal, wenn es der Hersteller möglich gemacht hat,
kann man die gegenüber liegenden Blendenschieber verdrehen und dann aneinander so
weit in den Scheinwerfer verschieben, das die Blendenschieberenden nicht mehr aus
dem Gehäuse des Profilscheinwerfers heraustreten. Zum anderen verwendet man ein gänzlich
anderes Blendenschiebersystem welches wir weiter unten vorstellen möchten.
Bei diesen Blendenschieber der vollständig eingeschoben ist, kann bei Transport sehr
leicht das Blech abknicken..
Ebenen
Haben wir vorhin vom verdrehen von Blendenschiebern gehört um sie zum Transport tief
in den Scheinwerfer zu verschieben, bedeutet das im Umkehrschluss, das diese Blendenschieber
sonst aufeinander stoßen. Dies ist real auch ein wichtiger Punkt bei Blendenschiebermechaniken.
Wie viele Blendenschieber in einer Ebene geführt werden, bzw. umgekehrt ausgedrückt
wie viele Führungsebenen hat dieser Scheinwerfer um Blendenschieber das aneinander
vorbei gleiten zu erlauben. Denn wie man aus der Abbildung leicht erkennen kann,
ist es nicht möglich ein Dreieck zu bilden, wenn nicht mehr als zwei Ebenen vorhanden
sind. So sind die meisten Profilscheinwerfern mit drei bis vier Blendenschieberebenen
ausgestattet. Und hier müssen wir wieder ein Kompromiss wegen den physikalischen
Grundlagen eingehen. Denn je mehr Blendenschieberebenen vorhanden sind, um so größer
wird auch der Abstand vom ersten zum letzten Blendenschieber. Jedoch die Abbildungsoptik
hat die Eigenschaft, nur in einen sehr engen Abstandsbereich auch wirklich scharf
abzubilden. Somit ist bei breiten massiven Schieberführungsblechen der Abstand größer
als bei dünnen Blechpaketen, die aber wiederum stärker zu temperaturbedingten Verwerfungen
neigen. Folglich wird ein Profilscheinwerfer auf seine Qualität darauf hin geprüft,
wie schnell ein gleichschenkliges Dreieck gebildet werden kann und inwieweit die
drei Seiten gleichzeitig scharf sind, bzw. wie unterschiedlich scharf Sie zueinander
werden. Wie aus dem vorigen Artikel bekannt ist welche die Farbränder die im Dreieck
auftreten ebenfalls begutachtet.
Vier Blendenschieber-ebenen erlauben Überlappungen aller Schieber, jedoch bei breiterer
Abbildungsebene werden weiter entfernte Schieber unscharf
Begutachtung Abgeschobenes Dreieck. Nur möglich ab drei Blendenschieber-ebenen. Man
beachte die Schärfe von allen drei Seiten zueinander.
Abbildungs-Ebene rotieren
Ein Scheinwerferhersteller erlaubt auch das Einführen von mehr als einen Blendenschieber
in ein Blendenschieberfach. Damit ist man sehr nah in der gleichen Schärfeebene und
hat noch die Möglichkeit noch vielfältiger abzuschieben. Hat man mit einem Blendenschiebersatz
ein Dreieck oder Quadrat abgeschoben, so kann es durchaus wünschenswert sein, wenn
man dieses Schiebergebilde in der Gesamtheit drehen kann. Auch hier gibt es mehr
als einen Lösungsansatz. Einmal sind Scheinwerfer auf dem Markt, die dieses nicht
erlauben, obwohl die Funktion gerade im Zusammenspiel mit Gobos, die aufgrund der
schrägen Aufprojektion noch einmal leicht gedreht werden müssen, insbesondere wenn
gerade Linien oder Texte an die Geometrie des Raumes angepasst werden müssen. Bei
solchen Profilern heißt das noch mal alle Schieber neu setzen bzw. das Gobo herausnehmen,
verdrehen und dann nach „try and error“ die richtige Position treffen, was einem
Glücksspiel gleich kommt. Ansonsten haben die Profilscheinwerfer die Möglichkeit
a) Den Lampenkopf mit Blendenschieberebene zu rotieren, b die Abbildungseinheit mit
der Blendenschieberebene zu rotieren oder c) die Abbildungsebene alleine zu verschieben.
Hier spielt auf einmal die Montage des Haltebügels eine Rolle oder die Möglichkeit
den Bügel am Tubus oder am Lampenhaus zu befestigen. Wenn der Bügel am Lampenhaus
befestigt ist und der Tubus mit der Abbildungseben rotiert wird, hat das den Vorteil,
dass das Lampenhaus immer optimal für die Konvektionskühlung des Leuchtmittel mit
dem Sockel ausgerichtet ist. Aus dem gleichen Grund werden aber auch Haltebügel am
Tubus bevorzugt, da damit eine seitliche Aufhängung möglich wird, wenn man den Tragarm
für eine stehende und hängende Aufhängung sparen möchte. Denn dann kann man den Lampenkopf
um 90° drehen und ermöglicht trotz seitlicher Montage die optimale Kühlung im Lampenkopf.
Dabei geht man davon aus, das das für das Ausrichten der Gobos bzw. Blendenschieber
nur kleine Rotationsbewegung zulässt, so das die Effektivität der Kühlung nicht gefährdet
wird. Bei der Lösung, bei der nur die Abbildungsebene selbst rotiert wird, ist man
erst einmal davon ausgegangen, das die Stabilität zwischen Tubus und Lampengehäuse
möglichst groß ist. Erkauft wird dies, das Blendenschieber beim seitlichen Einsatz
an den Tragrahmen ein Hindernis finden, insbesondere wenn die ebene stark gedreht
werden soll.
Modell mit starrer Verbindung Tubus zum Lampengehäuse und drehbarer Blendenschieber-ebene
Modell mit drehbaren Tubus
Modell mit drehbaren Tubus im Einsatz
rotierende Blendenschieber
Vor ca. 10 Jahren dachte jeder, an einem Profilscheinwerfer wird nicht mehr grundsätzlich
etwas neues entwickelt werden können. Jedoch dem war nicht so. Eine große Entwicklung
fand mit einem Blendenscheibersystem statt, welches in einem Ellipsenspiegel-Profilscheinwerfer
Anwendung fand. Dabei wird ein Blendenschieber mittels zwei Drehräder bewegt. Man
muss sich den Blendenschieber nun so vorstellen wie eine Lamelle einer Iris, bei
der man die übrigen Lamellen entfernt hat. Durch drehen des Iris Führungsrades, werden
die Lamellen in den Strahlengang hinein gefahren. Dasselbe passiert hier, nur das
es nun eine einzeln große Lamelle ist und das Führungsrad so weit nach außen geführt
ist das es als Bedienrad fungiert. Nachdem die Lamelle nun in den Strahlengang hinein
gefahren wurde, muss dieser Lamellenblendenschieber nun auch noch ausgerichtet werden.
Dazu verdreht man mit einem weiteren Kranz die Position der „Blendenschieber-Iriseinheit“.
So hat man nun für einen Blendenschieber zwei Drehkränze. Einen für die Blendenschiebertiefe
und eine für die Blendenschieberposition entlang des Lichtkreises. Und da man meist
vier Blendenschieber gewohnt ist, so finden sich bei diesen Axialspiegel-Profilscheinwerfer
acht Drehkränze zum Einstellen der Blendenschieber. Der Abstand der Drehkränze muss
natürlich für die Handhabung einen gewissen Raum einnehmen. Folglich werden die Lamelleneinheiten
mittels Blechstreifen dicht beieinander zu einer sehr engen Abbildungsebene zusammengefügt.
Nachteilig bei dem System ist die Temperaturbelastung oberhalb des Tubus, wenn man
dort die Schieber verstellen möchte, ist es im Betrieb dort sehr warm. Auch die Handhabung
der Einstellringe bedarf eine Umgewöhnung gegenüber dem üblichen System. Das ist
bei einem Theaterhaus nicht das Problem, jedoch bei sporadischer Anwendung mit unterschiedlichen
Nutzern wie in Mehrzweckhallen, kann diese Art von Blendenschieberbedienung zu Verzögerungen
führen. Der Vorteil liegt dagegen auf der Hand. Eine Einzelne Lamelle kann stufenlos
mehr als 360° positioniert werden, so das z.B. an der Oberseite vier Blendenschieber
eingesetzt werden können, währen die Seitenteile und der untere Teil ohne auskommt.
Auch für den Transport sind keine herausschauenden Blendenschiebergriffe mehr im
Weg. Über die Langlebigkeit und Temperaturbeständigkeit im Hinblick auf Verwerfungen
des Metals wir man nach den nächsten fünf Jahren mehr sagen können.
Aufgeschnittener Ellipsenspiegel-scheinwerfer von Hinten.
Mittig die Blendenschieber zu sehen.
Der Tubus alleine mit Blick auf die Blendenschieberme chanik.
.
Abbildungs-qualität
Letztendlich ist nicht nur die Handhabungsqualität der Blendenschieber entscheidend,
sondern auch die Abbildungsqualität in Abhängigkeit der Abbildungsoptik und der Lampenhausoptik.
Dabei hat sich neben den schon beschriebenen Test mit dem Dreieck, noch der Paralleltest
etabliert. Dabei werden die Blendenschieber fast auf Stoß parallel zueinander eingerichtet,
so dass idealer weise eine Linie entsteht. Hierbei kann man z.B. erkennen ob die
Linien gerade sind oder nach außen hin voneinander sich entfernen. Dabei haben wir
wie bereits behandelt die typische Verzeichnung, die wir bei einem Projektor oder
Röhrenmonitor auch Kissenverzeichnung nennen. Weiterhin ist oft auch eine Lichthofbildung
zu erkennen oder andere Reflexionen die ein sehr guter Profilscheinwerfer nicht so
stark aufweisen sollte. Natürlich sollte man auch betrachten wie scharf die Kanten
der Blendenschieber abgebildet werden. Dabei ist es nicht unüblich, das auch fransen
zu erkennen sich, die durch abgescharpte Beschichtungen oder Metallspähne entstehen.
Parallele Blendenschieber mit deutlicher Hofbildung
Parallele Blendenschieber mit sehr gleichmäßige Lichtzeichnung
Abgeschobenes Viereck, mit erkennbaren Fransen am oberen Rand. Sehr gute Scharfstellung
bei allen vier Ebenen.
Die Abbildungsqualität ist sehr von der Optik abhängig, bzw. dass wir mit einfachen
Linsensystemen die Grenzen der Physik nicht umgehen können, lässt sich am folgenden
Beispiel sehr deutlich erkennen. Wie wir bereits wissen verzeichnen einfache Plankonvexlinsen
stärker, je kleiner Ihre Brennweite ist. Heute werden Profilscheinwerfer mit 50°
und sogar 90° Abstrahlwinkel angeboten. Das bei so einem weiten Öffnungswinkel ohne
Kompensierungsmassnahmen ein Verzeichnungseffekt auftritt und zum Rand hin positionierte
gerade Blendenschieber „gebeugt“ werden, kennen wir bereits von den Röhrenfernseher
mit Ihrer Tonnen bzw. Kissen Verzeichnung. Nur können wir hier keine Elektronik zur
Kompensation einsetzen, sondern müsste eine andere Optik Einsetzen, was aber im Preiskampf
vom Kunden nur selten angenommen wird. So werden aus geraden Blendenschiebern bei
großem Abstrahlwinkel gebogene Linien.
50° Abstrahlwinkel und mittiger positionierte Abblendschieber erscheinen gerade.
50° Abstrahlwinkel und am Rand positionierte Abblendschieber verzeichnen sich Tonnenförmig.
Irisr
Die Iris gehört wie das Gobo oder die Blendenschieber in den Bereich der Abbildungsebene
und müsste an dieser Stelle hier behandelt werden. Da jedoch die Zoomprofilscheinwerfer
in der Lage sind den Lichtkreis ebenfalls kleiner darzustellen und dabei noch die
Lichtintensität zu erhöhen, was jeden Lightdesigner erfreut, im Gegensatz zur Iris,
die den Lichtkreis nur verjüngt indem das äußere Licht abgeschattet wird und damit
verloren ist, werden heute in Profilscheinwerfern immer weniger Irise eingesetzt.
Aber im Verfolgerscheinwerfer ist die Iris auch nach wie vor einer der wichtigen
Funktionen. Deshalb wird die Iris bei der Seite der Verfolger behandelt.